Geschichte und bauliche Entwicklung in Ruppertshain
Foto: Stadtarchiv Kelheim Taunus
Ruppertshain schmiegt sich im Quellgebiet des Fischbaches an die Hänge
von Rossert, Atzelberg und Eichkopf, die eine nach Südosten, zum
Fischbachtal hin, offene Bucht bilden.
Die Ersterwähnung von Ruppertshain geschah nach 1290 als Ortsname
"Rupprecheshain" in einem Verzeichnis der Einnahmen von Futterhafer, die
> Gottfried III. von Eppstein von verschiedenen Orten erhielt.
Ruppertshain ist wie Eppenhain eine typische Hochrodung. Sie war
charakteristisch in einer Zeit, als die altbesiedelten Täler die zunehmende
Population nicht mehr versorgen konnten. Der Ort wurde wahrscheinlich
durch die Eppsteiner gegründet und war Teil der Eppsteiner, später
Stolberger und schließlich kurmainzischer Herrschaft.
Lebensgrundlage der Bevölkerung war bis ins 19. Jahrhundert der Wald
sowie die Waldweide.
Nach dem Tode des letzten Grafen von Eppstein-Königstein, Eberhard,
im Jahre 1535, kam die > Grafschaft Königstein unter die
Herrschaft des Grafen Ludwig zu Stollberg. Dieser bekannte sich zur
evangelischen Lehre und leitete 1540 in seinem Herrschaftsbereich eine
Reform der kirchlichen Verhältnisse ein.
Im Jahre 1581 setzte wiederum > Kurmainz seine Ansprüche
auf die Grafschaft durch. Bei der zwischen 1604 und 1606 konsequent
durchgeführten Gegenreformation wurde auch Ruppertshain rekatholisiert.
Im Jahre 1470 gab es in Ruppertshain 16 Häuser, was einer Zahl von ca.
65 Einwohnern entspricht.
Während des > Dreissigjährigen Krieges sank diese Zahl
erheblich - zeitweise waren sogar alle Bewohner geflüchtet.
Nur langsam nahm die Einwohnerzahl danach wieder zu - erst 1700 wurden
wieder 61 Einwohner gezählt.
Umgeben von waldreichen Taunusbergen schiebt sich die geschlossen
wirkende Bebauung aus einer großflächigen Senke an die Waldränder heran.
Darin ist der alte Ortskern mit seinen wenigen Kulturdenkmälern kaum
noch erlebbar. Das ehemalige kleine Dorf besaß seinen Kern um das alte
Rathaus, heute ein Neubau des 19. Jahrhunderts in historischer Fachwerk-
Konstruktion. Hier sind einige Wohnhäuser und Scheunen bescheidener
mitteldeutscher Hofreiten erhalten.
Eine Vergrößerung des Ortes erfolgteim 19. Jahrhundert durch
Wohnbauten, besonders durch die ab 1894 hochüber dem Tal errichtete
Lungenheilstätte mit den ihr zugeordneten Nebengebäuden.
Schloßartig beherrscht die ehemalige Klinikanlage das Tal.
Das verstärkte Wachstum des Ortes setzte erst nach dem Zweiten Weltkrieg
ein. Mit Heimatvertriebenen und Flüchtlingen sowie großstadtmüden Städtern,
die den Taunus als ruhige, gesunde Wohnlage schätzen lernten, wuchs der
Ort weit über seine ehemaligen Grenzen hinaus, sowohl in Längsrichtung
mit den Höhenlinien als auch entgegengesetzt zu diesen.
Diesem Wachstum fiel auch der größte Teil der historischen Bausubstanz
zum Opfer, so dass heute in Ruppertshain keine Gesamtanlage des
ehemaligen Dorfkerns erhalten ist.
Im Jahre 1993 lebten in Ruppertshain 2400 Einwohner.
Text/Quellen: Landesamt für Denkmalpflege in Hessen Kulturdenkmäler in Hessen
Der "ZAUBERBERG" in Ruppertshain
> Das historische Gebäude bietet kulturelle Angebote, Veranstaltungen und . . . ( Home )
> Der Zauberberg ist ein 1924 erschienener Bildungsroman von Thomas Mann . . . ( Wikipedia )
> Die Heilstätte zu Ruppertshain
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